Die Europäische Luft- und Raumfahrtgesellschaft EADS (besitzt 80 Prozent der Anteile an Airbus) hatzehn Prozent der Aktiva der Forschungs-Produktions-Gesellschaft "Irkut", eines der größten Unternehmens der russischen Flugzeugindustrie, für 55 Millionen Euro erworben.
Das Geschäft soll laut EADS-Plan zu einem gewichtigen Argument dafür werden, um den europäischen Fernstreckenflugzeugen des Typs A-350 den Weg auf den russischen Markt zu erleichtern, auf dem sie mit dem amerikanischen Projekt Boeing-787 konkurrieren, schreibt die Tageszeitung "Wremja Nowostej" am Montag.
2004 hatte "Irkut" einen zehnjährigen Vertrag mit EADS über die Lieferung von Komplettierungsteilen für die A-320-Maschine abgeschlossen. Außerdem soll das 2005 gegründete Joint Venture EADS Irkut Seaplane dem russischen Amphibienflugzeug Be-200 die Erschließung der westlichen Märkte erleichtern.
Wie Vadim Wlassow, Generaldirektor der russischen EADS-Tochter, feststellte, bietet die Muttergesellschaft eine Kooperation in drei weiteren Bereichen an. Diese betreffen die Produktion von Zivilflugzeugen, die vom europäischen Airbus-Konzern hergestellt werden. "Irkut" wird angeboten, sich an der Produktion von Zulieferteilen für die künftige Maschine des Typs A-350 zu beteiligen (kommerzielle Lieferungen sollen 2010 aufgenommen werden). Außerdem könnten die russischen Partner in die Arbeit an einem künftigen Mittelstreckenflugzeug einbezogen werden, das die jetzige Maschine vom Typ A-320 ablösen soll. Mit der Entwicklung dieser neuen Maschine, die vorerst nicht einmal eine technische Bezeichnung hat, wird sich Airbus nach Abschluss des Projekts A-350 befassen. Darüber hinaus wird "Irkut" die Teilnahme an einem Programm des Umbaus der ausgedienten Passagierflugzeuge vom Typ A-320 in ein Frachtflugzeug angeboten.
Als Erwiderung darauf erwartet EADS von Russland Schritte, die über den Rahmen der Vollmachten der "Irkut"-Leitung hinausgehen. Die größte russische Fluggesellschaft "Aeroflot" (51 Prozent gehören dem Staat) hat jetzt die Erneuerung ihrer Fernstreckenflotte ausgeschrieben. Der Umfang des geplanten Geschäfts wird auf zwei bis drei Milliarden Dollar geschätzt. "Aeroflot" wird zwischen A-350 und Boeing-787 wählen. Die amerikanische Maschine soll etwas preiswerter sein als die europäische und soll bereits 2008, also zwei Jahre früher, auf den Markt kommen. Wlassow gab zu verstehen, dass der Verkauf von A-350-Maschinen an "Aeroflot" die unveräußerliche Bedingung für eine Zulassung von "Irkut" zur Teilnahme an den Produktionsprogrammen von Airbus und EADS sei.
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Quelle: FinanzNachrichten.de
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Quelle: EADS