Nvidia hat eine Single-Chip-Computerfamilie mit dem Namen Tegra versehen und ein weiteres Familienmitglied vorgestellt. Die Tegras sind für akkubetriebene Geräte gedacht und bieten eine Rechenleistung, mit der selbst HD-Videos mit einer Auflösung von 1080p ausgegeben werden können - und das laut Hersteller über mehrere Stunden.
Die Tegra-Chips sind ungefähr so groß wie ein 10-Cent-Stück und für den Einsatz in Handys und Unterhaltungselektronik gedacht. Derzeit bevölkern zwei Modelle die Tegra-Familie: Der Tegra APX 2500 ist für Smartphones konzipiert, während der Tegra 650/600 für Unterhaltungselektronik und die sogenannte Mobile Internet Devices (MID) geplant wurde. Letztere Bezeichnung stammt eigentlich von Intel und beschreibt Geräte, die größer als ein Smartphone, aber kleiner als ein Notebook sind und über Funktechnologien wie WLAN, UMTS oder Wimax online gehen können.
In den Tegras stecken eine Reihe spezialisierter Bausteine. Im Tegra 650 werkeln nicht nur eine ARM-CPU mit 800 MHz und ein Grafikkern, sondern darüber hinaus eine Video-Engine sowie ein Audioprozessor. Der Tegra 600 ist mit 700 MHz etwas niedriger getaktet.
Der Tegra 650 gibt Video mit 1080p sowie analoge und digitale Signale für PC-Breitbildschirme mit Auflösungen von 1.680 x 1.050 Pixeln (WSXGA+) aus. Beim Tegra 600 sind es maximal 720p und 1.280 x 1.024 Pixel. Beide Modelle sind zudem mit Baugruppen für die Signalausgabe via HDMI, NTSC/PAL sowie zum Anschluss von USB-Geräten ausgerüstet.
Nvidia gibt an, dass ein "typisches" Mobilgerät mit Tegra 650 bis zu 130 Stunden Musik oder 30 Stunden HD-Videos wiedergeben kann. Welche Leistungsdaten und Ausstattungen dieser Rechnung zugrunde liegen, behielt Nvidia allerdings für sich. Der Strombedarf wurde leider nicht veröffentlicht.
Der Tegra 650/600 ist genau genommen das zweite Produkt der Tegra-Familie. Das erste ist das Single-System-on-a-Chip (SoC) APX 2500 für Smartphones, das Nvidia schon auf dem Mobile World Congress im Februar 2008 in Barcelona vorstellte. Auch dieses Modell ist für die Videoausgabe mit maximal 720p gerüstet.
Dem Tegra APX 2500 fehlt eine eigene Funklogik. WLAN, HSDPA und gegebenenfalls GPS müssen durch Module von Drittanbietern in den Smartphones untergebracht werden. Für Kamerahandys gibt es einen eigenen Funktionsblock, der mit Bildern bis zu 12 Megapixeln zurechtkommen soll und dabei auch eine elektronische Bildstabilisierung bietet.
Nvidia hofft, dass bis Jahresende erste Windows-Mobile-Geräte mit Tegra APX 2500 auf den Markt kommen. Ob auch andere Betriebssysteme wie Symbian oder Linux unterstützt werden, ist fraglich. Zum Marktstart von Geräten mit Tegra 650 und 600 wurden keine Angaben gemacht.
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Quelle: Golem
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