Auf der Konferenz
XNA Gamefest in Seattle (US-Bundesstaat Washington)
kündigte Microsoft die kommende Multimedia-Schnittstelle DirectX 11 offiziell an. Die für Windows Vista und dessen Nachfolger erscheinende Version 11 soll kompatibel zu DirectX 10 bleiben. Zwar werden also auch DirectX-10-Grafikkarten unter DirectX 11 laufen, jedoch möglicherweise nicht alle Funktionen der neuen Schnittstelle unterstützen. Mit Hardware-Tesselation, einer verbesserten Multi-Threading-Unterstützung und Compute Shadern stehen drei große Neuerungen ins Haus.
Durch die Unterstützung von Hardware-Tesselation ist es möglich, den Polygon- und damit Detailgrad dreidimensionaler Objekte direkt über die Grafikkarte ohne großen Programmier- oder Rechenaufwand zu erhöhen. AMD unterstützt diese Funktion bereits seit der Grafikkartenserie Radeon HD 2000. Mithilfe eines verbesserten Multi-Threadings sollen unter DirectX 11 Mehrkernprozessoren effektiver ausgelastet werden. Die Compute-Shader-Funktion macht es via DirectX 11 möglich, bestimmte Berechnungen vom Prozessor auf den Grafikchip auszulagern und diesen somit auch für andere Aufgaben außer der Grafikberechnung nutzbar zu machen.
Zwar bieten
Nvidia mit CUDA und
AMD/ATI mit Stream bereits ähnliche Möglichkeiten, jedoch benötigen diese herstellerspezifische Programmierumgebungen und laufen zudem nur auf den jeweiligen Chips der Hersteller. Offenbar will
Microsoft mit DirectX 11 nun eine herstellerübergreifende Lösung etablieren. Wann genau die neue Version der Multimedia-Schnittstelle veröffentlicht wird, ist noch unklar. Gerüchte gehen jedoch von einer Veröffentlichung Ende 2009 aus.
Darüber hinaus gab Microsoft auch Neuerungen für den Online-Dienst Games for Windows Live bekannt. Dieser ist ab sofort kostenlos verfügbar, die bisher bestehende Unterteilung in Silber- und Goldmitgliedschaften entfällt. Zudem soll das Angebot des Games-for-Windows-Marktplatzes um Demos und Videos erweitert sowie dessen Benutzeroberfläche überarbeitet werden. Über ein sogenanntes "Community-Games"-Angebot können Xbox-360-Besitzer voraussichtlich noch in diesem Jahr von Nachwuchsprogrammierern erstellte Spiele herunterladen. Ein genauer Termin ist jedoch noch nicht bekannt.
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