Das handflächengroße Motherboard »Ion« mit Intel Atom-Prozessor, Nvidia-Chipsatz und integrierter GeForce 9400M-Grafik läuft schon auf der CES. Gibt Intel auch die CPUs her?
Intel hat irgendwie ein Problem mit dem Atom-Prozessor. Viele haben bisher nicht verstanden, dass der Prozessorprimus mit dem Atom zwar eine tolle Stromspar-CPU mit 45 Nanometern im Portfolio hat, jedoch keinen vernünftigen Chipsatz dazu. So spottet mancher Techniker, wenn er feststellt, dass Intel nur den 945er Chipsatz in 130 nm mit veralteter Grafik bieten kann. Dessen Stromverbrauch ist um einige Faktoren höher als die CPU, was die Gesamtlösung nicht gerade attraktiv macht.
Nvidia hat diesen Wettbewerbsnachteil erkannt und will mit der Alternative Ion aufwarten. Im letzten Monat wurde die Plattform vorgestellt, heuer auf der CES ist sie bereits zu sehen. Letztendlich wird ebenfalls der Atom-Prozessor verlötet, doch diesmal mit dem 9400M-Chipsatz von Nvidia. Dieser wird samt G98-Grafik in 65 Nanometern gefertigt. Nvidia gibt für die Gesamtlösung einen Stromverbrauch von 18 Watt an, wobei auf Intels Atom 330 circa 8 Watt entfallen - den Rest braucht der Chipsatz mit integrierter Grafik. Die Spezifikationen sind beeindruckend: Mit DirectX-10-Kompatibilität für Spiele, 1080p HD-Video für Blu-ray Discs über HDMI und 7.1 Audio eignet sich die Ion-Plattform für Netbooks, Notebooks, Nettops und Mini-PCs gleichermaßen. Intels hauseigene Lösung sieht hingegen ziemlich alt aus. In ersten Tests zeigt Nvidia, dass die Geforce 9400-GPU der Intel Atom 330 CPU recht viel Arbeit abnimmt und die Prozessorlast gering hält - ganz im Gegensatz zu Intels Pendant. Besonders bei Spielen und Videos macht sich das bemerkbar.
Auf die Frage nach dem Preis meinte Nvidia, dass man circa mit 400 Dollar rechnen sollte. Auch die Hardware-Entwicklung sei bereits weit vorangekommen. Ende Januar könnte man mit ersten Testmustern rechnen. Doch kann Intel über seinen eigenen Schatten springen? Dann müsste der Chipzilla damit aufhören, den Atom-Prozessor mit eigenem 945GC-Chipsatz zu bundeln und ihn für Drittanbieter freigeben.
Links:
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Quelle: Toms Hardware
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CES 2009