In einer im aktuellen
Journal of Pediatrics erschienenen Metastudie kamen die Psychologen Christopher Ferguson und John Kilburn von der Texas A&M International University zu dem Ergebnis, dass die
Korrelation zwischen Mediengewalt und Aggression deutlich unter den Werten liegt, die in klinischen Studien als signifikant betrachtet werden. Allerdings stellten sie auch fest, dass die Ergebnisse der einzelnen Studien stark voneinander abweichen, weshalb sie sich mit den möglichen Ursachen für diese Auffälligkeit beschäftigten.
Dabei fanden sie heraus, dass lediglich 41 Prozent dieser Studien wissenschaftlich validierte Kriterien für tatsächliche Aggression verwendeten.
Der Rest stützte sich unter anderem auf nicht geeignete Fremd- oder Selbsteinschätzungen, wie sie in Deutschland beispielsweise vom ehemaligen niedersächsischen Innenminister
Christian Pfeiffer eingesetzt werden. Je wissenschaftlicher die verwendeten Kriterien für Aggression waren, umso schwächer ausgeprägt waren die in den Studien festgestellten Korrelationen.
Auf Kriterien wie familiäre Herkunft oder Persönlichkeit wurde nur in etwa der Hälfte der Studien eingegangen, dafür stellten die beiden Psychologen bei sehr vielen einen "Publication Bias" fest: Aus solchen Studien wurden nur ganz bestimmte Ergebnisse selektiv veröffentlicht.
Den Forschern zufolge bilden in dem von ihnen untersuchten Themenbereich die Agenden konservativer und linker Kreise einen „Perfect Storm“ des politischen Opportunismus, welcher Studien sehr stark mit bestimmt. Auch in Deutschland gibt es sichtbare Ausprägungen solcher Perfect-Storm-Koalitionen, etwa im "
Kölner Aufruf", dessen Unterzeichner "Killerspiele" als Auswuchs eines "militärisch-industriell-medialen Komplexes" verdammen.
Links:
-
Quelle
-
Telepolis: Studien zu Medien-Gewalt von politischem Opportunismus bestimmt
-
Medienforscher: Computerspiele sind nicht für Gewalt verantwortlich